Wenn ich gefragt werde, warum ich Teil dieses Projektes bin, dann fällt mir immer wieder ein, wie viele Zufälle das Leben doch für einen parat hält. Ich versuche euch ein paar Eindrücke und meine Sicht der Entstehung zu geben, bei der ihr sehen könnt, dass so eine Geschichte in keinem Buch geschrieben stehen kann.

Ich bin Christopher, 28 Jahre jung und einer der Gründer der Bewegung „Handyfrei – Telefonzelle 2.0“.

In meinem Leben dreht sich alles um Finanzen. Nach meiner Ausbildung zum Banker, habe ich mich relativ schnell in diesem Bereich selbstständig gemacht. Gerade in diesem Segment wird die Arbeit zu einem sehr großen Teil von Handys geprägt. Aus diesem Grund gibt es auch Stunden bei mir, in denen man das Handy einfach verbannen möchte.

 

Wie alles entstanden ist

Es war ein Sonntag und zum heutigen „entspannen“ gehört ja komischerweise auch gern mal das Handy, um einfach abzuschalten. Als ich dann bei Facebook ein bisschen gestöbert habe was meine Freunde den Vorabend so angestellt haben, ist mir ein Post aufgefallen. Ein Freund von mir war in einer Bar und postete ein Bild in dem alle Handys in einer Box waren mit dem Spruch: „Nette Idee  – Cocktails rein, Handys aus!“. Von dieser Idee war ich so begeistert, dass ich mir direkt auch eine bestellen wollte. Zum Glück habe einfach keinen Anbieter gefunden, bei dem ich diese Box kaufen konnte. Also dachte ich, dass das doch eine super Idee wäre, der man auf den Grund gehen muss. Also machte ich einen Screenshot und behielt es erstmal im Hinterkopf. Im Endeffekt war der Gedanke gute 2 Monaten im Hinterkopf, bis zu dem Zeitpunkt, als Wolfgang mich nach Ewigkeiten wieder besucht hat. Wir sind schon sehr lange Zeit befreundet. Wenn ich mich richtig erinnere, sogar schon seit der ersten Klasse. Als ich ihm von der Idee erzählte, war er auch sofort begeistert und sagte: „Christopher, wollen wir das zusammen machen?“ Erst dachte ich, dass er es als Scherz meinte, aber Wolfgang meinte es ernst und suchte nach einem Kontakt für diese Box. So kamen wir dann über viele Wege am Ende zu Hannes Schlottmann, dem Erfinder dieser Box und unserer heutigen gemeinsamen „Telefonzelle“. Einen Tag später haben wir zu dritt über Skype telefoniert und ich holte noch Erik mit ins Boot. Ab dem Zeitpunkt waren wir dann zu viert und als wir uns alle einig waren, legten wir los.

 

Warum ich das so wichtig finde

Mir ist ist es sehr stark im privaten Leben aufgefallen, dass Handys eine immer größere Aufmerksamkeit bekommen. Man lebt nicht mehr im „Moment“, sondern eher in vielen verschiedenen Momenten. Sobald es mal still wird am Tisch und man grade kein Gesprächsthema hat, wird das Handy gezückt, weil man etwas verpassen könnte. Situationen werden verpasst, weil man im falschen Moment aufs Handy starrt. Beziehungen gehen kaputt, ein nettes Essen wird langweilig weil derjenige, der einem gegenüber sitzt, nur am Handy spielt. Chancen für den „Zweiten Eindruck“ werden sozusagen im Keim erstickt. Letztendlich gibt es natürlich auch Vorteile, die das Handy hat und deswegen finde ich diese Idee so toll. Sie trifft die „Mitte“. Man ist ja trotzdem erreichbar. Es geht nicht darum, das Handy komplett zu verbannen, sondern einfach in bestimmten Momenten nicht abgelenkt zu sein und sich einfach im „Hier und Jetzt“ zu befinden.

 

„Das Leben muss gelebt werden, in jedem Augenblick des Tages und der Stunde“
-Der kanadische Schriftsteller Stephen Leacock-

 

Mein Antrieb für diese Bewegung

Wir haben besonders in der heutigen Zeit das Problem, nicht mehr iin dem Moment zu leben. Lieber beschäftigen wir uns mit der Zukunft oder mit der Vergangenheit und in der Regel sind es meist nicht die schönen Dinge des Lebens, sondern eher die Dinge, die uns ärgern werden oder verärgert haben.

Deshalb ist jetzt einfach mal „#RuheimKarton“ angesagt. Lasst euch nicht ablenken vom Handy und gönnt euch eine Auszeit. Genießt das Heute und das was genau in diesem Moment passiert!

Mit freundlichen Füßen 😉
Christopher